Brüssel, 18.05.2020
In den Jahren 2013 und 2016 wurden jeweils die Ergebnisse der Haushaltsbefragung des Eurosystems zu Finanzen und Konsum veröffentlicht, in denen unter anderem die Vermögensverhältnisse von Bürgerinnen und Bürgern aller Länder des Euroraums verglichen werden.
Diese hatten großes Interesse hervorgerufen - zeigten sie doch, dass Transfers in der EU oft „von reich zu arm“ stattfinden, wo dies auf den ersten Blick nicht ersichtlich war. Am 25. März 2020 sendete Engin Eroglu, Europaabgeordneter im Wirtschafts- und Währungsausschuss für die FREIE WÄHLER, eine Anfrage an die EZB, um nach dem Stand der dritten Befragung zu fragen (Anfrage und Antwort können unter 'Artikel herunterladen' abgerufen werden).
„Zufällig“ wurden die entsprechenden Ergebnisse am 26. März 2020 veröffentlicht, ohne dass dabei auf eine größere Öffentlichkeit wert gelegt wurde. Eroglu wurde am 11. Mai per Mail die Beantwortung von Frau Lagarde überstellt.
https://www.ecb.europa.eu/pub/economic-research/research-networks/html/researcher_hfcn.en.html
Die Ergebnisse sind brisant - wie schon in den Vorgängerstudien:
Der durchschnittliche Haushalt Italiens hat ein Nettovermögen in Höhe von 132.000 EUR, der Spaniens 119.000 EUR und der französische in Höhe von 118.000 EUR. Der deutsche Durchschnittshaushalt hat hingegen nur ein Nettovermögen von 71.000 EUR und damit weniger als der Eurozonen-Durchschnitt mit 99.000 EUR.
Engin Eroglu MdEP fasst zusammen:
„Die Zahlen der EZB-Vermögensstudie zeigen, dass die durchschnittlichen spanischen, französischen und italienischen Haushalte reicher als ihre deutschen Pendants sind. Der deutsche Durchschnittshaushalt ist sogar ärmer als der Eurozonen-Durchschnitt! Angesichts solcher Zahlen sind die derzeitigen Forderungen aus Südeuropa nach Transfers absurd - eine europäische Gerechtigkeit sieht anders aus! Der deutsche Staat ist weniger verschuldet, weil er seine Bürger stärker belastet. Diese Bereitschaft der Deutschen darf nicht bestraft werden. Ich vertrete die deutschen Bürger im europäischen Parlament. Entsprechend setze ich mich entschieden für Eigenverantwortung ein. Ärmere deutsche Haushaltedürfen nicht die Staatsverschuldung der Länder mit reicheren Haushalten übernehmen - auch nicht indirekt.“